Wir setzen dem Zucker-Deklarationschaos ein Ende!

Nutri-Score: Gute Absicht, aber manipulierbar

Immer wieder gibt es Anläufe, Lebensmittelnährwerte besser und verständlicher zu deklarieren. Seit Kurzem hat sich der Nutri-Score durchgesetzt und wird nun auch bei uns in der Schweiz auf diversen verpackten Lebensmitteln (freiwillig) aufgedruckt. Der Score weist für die jeweiligen Lebensmittel einen Wert von A (dunkelgrün) bis E (rot) aus. Negativ bewertet werden hohe Mengen an Zucker, Fett und Salz – positiv ins Gewicht fallen dagegen Ballaststoffe, Proteine sowie Früchte, Gemüse und Nüsse. So sollen vor allem Lebensmittel innerhalb einer Produktgruppe besser miteinander vergleichbar sein.

Doch dieses System hat auch so seine Tücken: So wird zum Beispiel gesundes reines Olivenöl mit der zweitschlechtesten Note D ausgewiesen – einfach weil Fett negativ bewertet wird. Dabei braucht unser Körper zwingend gute Fette, welche auch reichlich in Olivenöl vorhanden sind. Nicht zuletzt ist die im Olivenöl günstige Fettsäure-Zusammensetzung (besonders der hohe Anteil an Ölsäure, einer Omega-9-Fettsäure) ein Hauptgrund für die gesundheitsfördernden Wirkungen der mediterranen Ernährung. Was unser Körper jedoch nicht braucht ist Zucker in seiner reinen Form.

Absurd: Fruchtzwerge von Danone (Nestlé) erhalten die Note B! Obwohl das Produkt auf 100g 10.4g Zucker enthält! Und schaut man sich jetzt noch die Inhaltsstoffe an, fragt man sich schon, wieso dieses Produkt gesünder sein soll als reines Olivenöl?

Frischkäse, Rahm Zucker, 6% Erdbeeren 6% Bananen, 3% Pfirsiche, 3% Birnen, färbende Konzentrate Schwarze Karotte/Calciumcitrat, Zitronensaftkonzentrat, natürliches Aroma, Vitămin D. bei Sorte Erdbeere, bei Sorte Banane, bei Sorte Pfirsich-Birne. Mit Vitamin D angereichert.

Ok – ehrlicherweise sollte man hier keine Birnen mit Äpfeln vergleichen. Es geht ja bei diesem System um Vergleiche innerhalb einzelner Produktgruppen. Nehmen wir also mal die vegane Joghurtalternative von Alpro “Absolutely Kokosnuss“, dessen Inhaltsstoffe sehr überschaubar sind:

Kokosmilch (33%) (Kokoscreme, Wasser), Kokosnusswasser (33%), Wasser, modifizierte Stärke, Kulturen (Str. thermophilus, L. bulgaricus).

Trotz der kurzen Zutatenliste und einem Zuckergehalt von 0.6g auf 100g erreicht das Produkt nur einen Nutri-Score Note C! Dies wieder aufgrund der gesättigten Fettsäuren von 5.7g aus der Kokosmilch.

Möchte man sich wirklich komplett auf so ein Bewertungs-System verlassen?

Neu: Der fabulous! Zuckerbarometer

fabulous! Zuckerbarometer

Wir möchten den ganzen Deklarations-Wirrwarr für unsere Kund*innen vereinfachen, uns auf versteckten Zucker konzentrieren und ein Bewusstsein dafür schaffen. Wir bieten freiwillig mehr Transparenz bei verstecktem Zucker, dort, wo man ihn nicht unbedingt erwartet. Die Produzenten sträuben sich in der Regel für transparentere Kennzeichnung. Denn Zucker fördert den Absatz!

Zucker wirkt auf den Körper wie Heroin
Zucker aktiviert das Belohnungssystem und beeinflusst das Gehirn auf ganz ähnliche Weise wie der Konsum von harten Drogen wie Kokain oder Heroin! Er macht abhängig und süchtig. Ist es da nicht verständlich, dass die Lebensmittelindustrie ihn heimlich unters Essen mischt um mehr verkaufen zu können? Weshalb gibt es sonst über 70 verwirrende Bezeichnungen für Zucker?

Möglicherweise schneiden wir uns mit dem fabulous! Zuckerbarometer ins eigene Fleisch. Doch für uns ist das Thema Zucker eine persönliche Herzensangelegenheit. Es geht uns nicht darum, dass die ganze Welt auf Zucker verzichten soll – auch wenn’s besser wäre ? Uns stört, wie die Konsumenten und Konsumentinnen von der Lebensmittelindustrie manipuliert werden. Sei es durch Auslobungen (ohne Zuckerzusatz), geschönte Notensysteme, Zutatenlisten, welche nicht die gesamte Wahrheit offenbaren…. fabulous! möchte seinen Teil dazu beitragen mehr Klarheit zu schaffen.

Wer einen Schokoriegel kauft, macht dies im vollen Bewusstsein, dass dieser Zucker enthält. Die kleine Sünde für Zwischendurch, richtig? ? Das soll man sich auch mal gönnen und in vollen Zügen geniessen können. Kauft man hingegen eine Pflanzenmilch, wo auf der Zutatenliste kein Zucker aufgeführt ist, sollte man davon ausgehen können, dass diese auch zuckerfrei ist. Oder etwa nicht…?

Ohne Zuckerzusatz heisst nicht immer ohne Zucker!

Weil immer mehr Menschen auf zu viel Zucker verzichten möchten, findet man auf den Verpackungen vermehrt Hinweise wie “Zuckerfrei“, “ohne Zucker“, “ohne Zuckerzusatz“. Doch bei genauerem Hinsehen entdeckt man oft trotzdem einen beträchtlichen Zuckergehalt. Doch woher kommt der, wenn doch angeblich nichts zugesetzt wurde?

Wenn auf der Packung “ohne Zuckerzusatz” oder “ohne Zucker” steht, bedeutet das nur, dass dem Produkt kein Haushaltszucker zugesetzt wurde. Wer bei der Zutatenliste genauer hinschaut, entdeckt jedoch oft Glukose-Fruktose-Sirup oder andere Süssungsmittel (Agavendicksaft, Reissirup, Kokosblütenzucker etc.). Wenn man auf Zucker verzichten möchte, sind solche Auslobungen natürlich sehr irreführend.

Kein Zucker in der Zutatenliste und trotzdem hat’s drin? Wie jetzt?

Du kennst das vielleicht auch: Du achtest auf deinen Zuckerkonsum und guckst dir deshalb jedes Mal die Zutatenliste der Produkte an um dich zu vergewissern. Kein zugesetzter Zucker drin, denkst du… Irgendwann fällt dein Blick auf die Nährwerttabelle und entdeckst einen Zuckergehalt von über 5%. Der kommt wohl im Produkt natürlich vor, denkst du dir und konusmierst weiter wie bisher.

Bis… ja bis du irgendwann das Ganze doch zu hinterfragen beginnst:

Wie kann es zum Beispiel sein, dass 100g Reis rund 74g Kohlenhydrate und 0.5g Zucker enthalten, 100ml Reisdrink mit der Zutatenliste: “Wasser, Reis, Sonnenblumenöl, Meersalz” jedoch 11g Kohlenhydrate und 6.5g Zucker?

Das Geheimnis heisst: Fermentierung. Das hört sich im ersten Moment ja sehr positiv an. Fermentierung ist doch etwas gutes / gesundes… Aber das Problem ist, dass die Stärke durch die Fermentierung vor dem Verzehr in reinen Zucker umgewandelt wird (was sonst unser Körper während der Verdauung macht). Und so auf den Körper dieselbe negative Wirkung hat, wie wenn man einfach reinen Zucker löffeln würde. Oder anders gesagt: 1 Glas (2dl) von diesem Reisdrink hat 11g Zucker drin (1 Glas Kuhmilch hat übrigens mit 10g praktisch denselben Zuckergehalt). Das entspricht 2 Teelöffeln!

Dieser chemische Prozess der Umwandlung von Stärke in Zucker muss nicht speziell deklariert werden!

Wenn unser Körper diese Umwandlung während der Verdauung selber macht, geschieht dies langsam. Das heisst, der Insulinspiegel steigt ebenfalls langsam an. Wird jedoch die Stärke schon vor dem Konsum in Zucker umgewandelt – zum Beispiel durch Fermentierung – steigt der Insulinspiegel nach dem Konsum rasant an. Es passiert genau das, wie wenn du Zuckerwürfel einfach so essen würdest. Nicht so schön, oder?

Mach, was du willst – aber tu es bewusst!

Mit dem fabulous.ch Zuckerbarometer geben wir dir ein kleines Hilfsmittel an die Hand, welches dir mehr Transparenz bietet. Es soll dir natürlich nicht die Lust an Süssem verderben. Aber wenn du zu Zucker greifst, sollst du dies aus freien Stücken bewusst entscheiden können.

Man kann es auch so sehen; Wenn du öfters ungewollten versteckten Zucker einsparst, kannst du am Ende in eine leckere Torte investieren. Da hast du genussvoll mehr davon und unter dem Strich am Ende wahrscheinlich sogar weniger Zucker konsumiert. ?

Zucker reduzieren, aber ohne Verzicht

Wie kann man auf Zucker verzichten ohne die geliebte Süsse zu vermissen? Ganz einfach: ersetze ihn mit natürlichen Alternativen wie Erythrit oder Xylit. Diese Zuckeralkohole gehören zu der Gruppe der Kohlenhydrate, welche jedoch vom Körper nicht verwertet werden können & daher wieder ausgeschieden werden.

Xylit, auch bekannt als Birkenzucker, hat eine identische Süsskraft wie Zucker, jedoch 40% weniger Kalorieren. In 100g Xylit stecken nämlich nur 236 Kalorien. Im Vergleich enthalten 100g Zucker 450 Kalorien. Ausserdem ist Birkenzucker gut für die Zähne: er kann sogar zu einem Rückgang von Karies führen, weswegen er gerne bei Kaugummis, Lutschpastillen und Zahnpasta verwendet wird.
Erythrit ist ebenfalls ein zahnfreundlicher Zuckerersatz aus natürlichen Rohstoffen. Er hat im Vergleich zu Zucker eine etwas schwächere Süsskraft von ca. 70% – aber dafür 0 Kalorien! Toll, was? 🙂

Beide Zuckeraustauschstoffe punkten mit einer weiteren speziellen Qualität: Sie beeinflussen den Blutzucker- und Insulinspiegel nur geringfügig (Xylit) bis gar nicht (Erythrit), die Verstoffwechselung läuft zudem insulinunabhängig ab. Daher sind Xylit und Erythrit besonders für Diabetiker*innen interessant.

Wichtiger Hinweis:
Xylit ist nicht für Haustiere geeignet, besonders Hunde dürfen Xylit nicht fressen. Es ist, wie auch Weintrauben oder Schokolade, nicht verträglich für Hunde und kann bereits in kleinen Mengen gefährlich sein. Auch kann Xylit bei der Umstellung anfangs zu Blähungen führen. Erythrit ist bei der Umstellung meist besser verträglich.

Bei uns findest du viele mit diesen Alternativen gesüssten vegane Produkte von Schokolade, Dessert, Konfitüre bis hin zu Ketchup. Probiers einfach mal aus!

Produkte mit Xylit Produkte mit Erythrit Produkte mit Xylit oder Erythrit

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